Handelsblatt, Wirtschaftswoche, WELT und FAZ: Viele PR-Kunden haben eine genaue Vorstellung davon, in welchen Medien sie erscheinen möchten. Auflagenstark und renommiert sollen sie sein, am besten mit einer nationalen Reichweite. An regionale Tageszeitungen oder gar Wochenblätter wird meist nicht gedacht – das kann ein strategischer Fehler sein.

Natürlich ist es für Unternehmen wichtig, in den großen Leitmedien in Erscheinung zu treten. Manche Zielgruppen erreicht man über lokale Medien jedoch deutlich besser. Für Immobilienunternehmen und Projektentwickler ist es beispielsweise enorm wichtig, lokale Tageszeitungen und Wochenblätter in ihrer Kommunikationsstrategie zu berücksichtigen. Sie sind Multiplikatoren und können Bürger und Anwohner mit ihrer Berichterstattung gegen oder für ein Projekt einnehmen. Aber auch Industrieunternehmen oder Behörden sollten die kleinen Medien ihrer Region zwecks Employer Branding, Reputationsmanagement und eventueller Krisen-PR auf dem Zettel haben.

Was sollten Unternehmen beim Umgang mit den Journalisten vor Ort beachten?

  1. Lokaljournalisten sind kritisch. Sie haben nicht nur ein journalistisches Interesse an einem Unternehmen oder Projekt, sondern auch ein ganz privates, denn ihr persönliches Umfeld, ihre Stadt und ihre Nachbarschaft werden beeinflusst. Dementsprechend ernst nehmen sie ihren Informationsauftrag und scheuen sich im Interview nicht, auch kritische und unangenehme Fragen zu stellen. Eine gründliche Vorbereitung ist deshalb auch bei Gesprächen mit Lokaljournalisten das A und O.
     
  2. Lokaljournalisten haben ein gutes Gedächtnis. Das letzte Bauprojekt hat sich deutlich verzögert? Eine geplante Bürgerbefragung wurde nicht durchgeführt? Viele Lokaljournalisten arbeiten seit Jahren bei ihrem Medium und können sich gut an vergangene Berichterstattung erinnern. Das ist Risiko und Chance zugleich. Wer einmal negativ auffällt, muss einiges an Zeit investieren, um Vertrauen wiederaufzubauen. Wer aber einmal eine gute Beziehung etabliert hat, kann meist lange davon zehren.
     
  3. Lokaljournalisten sind zugänglich. Ein großer Vorteil: Sie gehen zuverlässig ans Telefon und sind Pressearbeit gegenüber sehr aufgeschlossen. Denn, wie gesagt, sie nehmen ihren Informationsauftrag ernst und schätzen es, wenn Unternehmen aktiv auf sie zukommen und damit ihre Recherchearbeit erleichtern. Das Zitat eines Lokaljournalisten, nachdem wir ihn zu einem Pressegespräch eingeladen haben: „Schön, dass auch mal uns gedacht wird.“
     

Das zeigt: Pro-aktive Kommunikation ist im Umgang mit Lokaljournalisten schon die halbe Miete. Suchen Sie den direkten Kontakt, bieten Sie Informationsmaterial und persönliche Gespräche an, pflegen Sie den regelmäßigen Dialog und investieren Sie in langfristige Beziehungen zu den Medien. Es lohnt sich, denn damit gewinnen Sie wertvolle Partner für die Kommunikation mit den Zielgruppen vor Ort.