Die Wahrheit ist: Wir sind im Rückstand. Alle. Immer. Das gilt für den Einzelnen. Die Teams. Die Unternehmen. Die Agenturen sowieso. Im Grunde haben wir doch allesamt jeden Tag mehr zu tun, als zu schaffen ist. Doch, doch! Deadlines, Termindruck und Stress bestimmen unseren Arbeitsalltag. Ausnahmen bestätigen die Regel, doch in der Regel sind wir schön spät dran. Und wie könnte es anders sein: Gerade dann kommt auch noch ein Notfall/ Shitstorm/Super-GAU obendrauf.

Witzig ist: Die meisten PR-Verantwortlichen finden das richtig gut. Nicht den Shitstorm, aber: Wenn richtig viel zu tun ist, der Laden brummt und die Drähte glühen. Warum? Sie sind Experten im Priorisieren! Die wichtigsten Infos haben sie sowieso sofort parat. (Wer macht was, wo und wie?) Die Stellen, wo weitere Hintergrundinformationen erfragt werden können, haben sie oft auf Kurzwahl. Und auch ihre wichtigsten Ansprechpartner bei lokalen, überregionalen und in den sozialen Medien kennen die meisten von ihnen aus dem Effeff. Ein Segen, wenn – wie so oft – wieder alles auf einmal passiert und es auf Schnelligkeit, kurze Reaktionszeit und dabei auf stimmige, präzise Aussagen ankommt.

Nicht, dass PR-ler unendlich viel belastbarer wären als andere Berufsgruppen – weit gefehlt! Doch sie sind gut vorbereitet. In der Regel haben sie alle verfügbaren Informationen gesammelt und schon im Vorfeld einen Plan erstellt, was wann wie eintreten und gegebenenfalls mal ein Problem werden könnte. Und sie haben sich bereits genau überlegt, wo denn das „Pro“ in „Problem“ steckt. Das ist ihr Job und den machen sie gerne. Und dafür nehmen sie sich auch die Zeit, die nötig ist.

Wenn Ihre PR-Abteilung oder externe Agentur Ihnen also einmal mehr lange Fragenkataloge schickt, für den gewünschten Text doch länger braucht, mehrstündige Kick-off-Meetings anberaumt und kniffelige Detailfragen stellt, sehen Sie es den Kollegen nach! Sie versuchen gerade, Ihr Angebot für Ihre spezielle Zielgruppe, dessen Produkt-Features und die entsprechende Fachsprache bestmöglich zu verstehen. Damit sie, wenn die nächste Sturmfront aufzieht, alle Argumente parat haben und sicher priorisieren können. Denn in der PR (wie auch im Sport) gilt: Im Rückstand zu sein, bedeutet noch lange nicht, ins Hintertreffen zu geraten. In diesem Sinne: Genießen Sie die Sommergewitter und schöne Ferien!